Stiften gehen
„Mit der ausschließlichen Anlage der Stiftungsmittel in den Bau von Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaik, Wind-, Wasserkraft, Biomasse) erzielen die Zustiftungen sofortige Wirkung hinsichtlich der Senkung der CO2-Emissionen und des Umstiegs auf 100% erneuerbare Energien.“ So beschreibt die Stiftung Klimaschutz+ die Wirkungen des finanziellen Engagements zur Erhöhung des Stiftungsvermögens. Die Stiftungsmittel werden soweit es sinnvoll und möglich ist, mit Krediten der staatlichen KfW-Bank verdoppelt. Erträge aus den Ökostrom-Kraftwerken werden zusätzlich über die gesamte Laufzeit der Anlagen vollständig zur Förderung von gemeinnützigen Initiativen und Projekten ausgeschüttet.
Klimaschutz Bürgerfonds zugunsten des DGVN-Jugendfriedenspreises
Neben dem allgemeinen Klimaschutz+ Stiftungstopf, bei dem jeder mitstiften und mitbestimmen kann, welche Projekte gefördert werden, ist es für jede Person oder Gruppe möglich, einen eigenen individuellen Team-Stiftungstopf einzurichten. Dabei entscheiden die Teilnehmer des jeweiligen Stiftungstopfes darüber, wie dessen Fördermittel eingesetzt werden. So initiierten Heidelberger Bürger einen Stiftungstopf (Bürgerfonds), dessen Fördermittel dauerhaft für die jährliche Vergabe eines Jugendfriedenspreises der „Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen“ (DGVN) eingesetzt werden. Der Friedenspreis dient der Anerkennung und Förderung des Engagements junger Menschen, die sich während ihrer Schul- oder Ausbildungszeit in besonderer Weise für die Verwirklichung der Ziele und Aufgaben der Vereinten Nationen engagieren. Dabei kann es auch um eine handlungsorientierte, kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit den Schwachstellen des UN-Systems und dringend notwendiger Reformen gehen.
Stifterinnen und Stifter treffen die Entscheidungen
Und so arbeitet die Stiftung: Die Stifter*innen bestimmen selbst, welchem Stiftungstopf die von ihnen gespendeten Mittel zugerechnet werden. Auch können sie Initiativen und Projekte bürgerschaftlichen Engagements für die Förderung durch die Klimaschutz+ Stiftung vorschlagen. Einmal jährlich können sich die Stifter*innen auf der Basis der Vorschlagsliste an der Onlinewahl beteiligen, in der darüber abgestimmt wird, welche Initiativen im jeweiligen Jahr die Fördermittel erhalten.
Zum Selbstverständnis der Stiftung heißt es auf deren Website: „Die Klimaschutz+ Stiftung versteht sich als Organisationsplattform für alle Bürger*innen, die sich daran beteiligen wollen, die Wende zu einer dezentralen Energieerzeugung auf der Basis erneuerbarer Energien und bürgerschaftlichen Engagements für Klimaschutz, Gerechtigkeit und Frieden zu fördern.“
Internalisieren statt kompensieren
Auch das „ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg“, startete einen eigenständigen Klimaschutz+ Stiftungstopf. Wissenschaftler*innen des ifeu begründen dies so: „Das ifeu hat sich entschieden, seine CO2–Emissionen nicht zu kompensieren, sondern einen anderen Weg zu finden, mit dieser Umweltlast umzugehen. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass wir uns nicht von diesen Belastungen freikaufen wollen. Wenn oberstes Ziel sein muss, die Emissionen zu vermeiden, ist es wichtig, diese auch zu benennen und nicht durch ‚Neutralisation’ zu verdrängen. Um uns trotzdem immer bewusst zu machen, welche Belastungen wir durch die CO2-Emissionen verursachen, spenden wir einen Betrag von jährlich zurzeit etwa 5.000 Euro an ein ökologisch sinnvolles Projekt. Die Höhe des Beitrags orientiert sich an den durch die CO2–Emissionen unserer Geschäftsreisen verursachten Umweltschadenskosten. Grundlage der Berechnung sind die vom Umweltbundesamt veröffentlichen Berechnungen der Treibhausgas bedingten Umweltschadenskosten in Höhe von rund 200€/tCO2.
Mit wissenschaftlicher Begleitung des ifeu Instituts entwickelte die Stiftung mit climatefair eine zukunftsweisende Alternative zum klimaverantwortlichen Umgang mit noch nicht vermeidbaren CO-Emissionen, jenseits bisheriger Kompensationsangebote. Entsprechend der Empfehlung des Schirmherrn des climatefair Projektes Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker: „Es ist das Gebot der Stunden, dass die Preise endlich die ökologische Wahrheit sagen“, können dort die emissionsbedingten Umweltschadenskosten, ermittelt und zugunsten eines lokalen Klimaschutzfonds übernommen werden.
Zielsetzung: fair sein und zumindest die emissionsbedingt verursachten Umweltfolgekosten übernehmen, statt diese einfach auf die Gesellschaft und zukünftige Generationen abzuwälzen. Dort besteht, neben der Auswahl des lokalen Klimaschutzfonds ihrer Kommune, die Möglichkeit zur
Auswahl des Klimaschutzfonds zugunsten des DGVN-Jugendfriedenspreises. Geben Sie dazu einfach im Auswahlfeld der lokalen Klimaschutzfonds anstelle eines Ortsnamens „DGVN“ ein und klicken sie den angezeigten Fonds „DGVN Jugendfriedenspreis“ an: www.climatefair.de
Seit dem Start der Stiftung am 10. Oktober 2010 sind insgesamt über 840.000* Euro Stiftungseinlagen zusammengekommen. Diese werden, teilweise zusätzlich mit KfW-Krediten verdoppelt, im Bau und Betrieb zu 100% gemeinwohlorientierter Bürgerkraftwerke angelegt.
– Frank Kürschner-Pelkmann
* Stand: Feb.2023